Der aktive Korrosionsschutz umschreibt alle Schutzbehandlungen von metallischen Oberflächen, die eine aktive korrosionshemmende Wirkung haben.
Unterschieden wird beim aktiven Korrosionsschutz zwischen zwei Arten. Die erste Möglichkeit ist der Einsatz sogenannter Korrosionsinhibitoren. Diese heben die schädliche Wirkung von korrosionsfördernden Medien durch chemische Bindung auf. So lassen sich durch gezielte Zugabe dieser „Destimulatoren“ zum Beispiel Salzsäure- und Schwefelwasserstoffkorrosion verhindern. Auch die Eisenauflösung und Wasserstoffversprödung bei der Entrostung und Entzunderung von Baustählen mit verdünnten Säuren lässt sich dadurch verhindern.
Der zweite Ansatz wird als kathodischer Korrosionsschutz (KKS) bezeichnet und kommt vor allem dort zum Einsatz, wo Metalle mit korrosiven Medien wie Wasser in Berührung kommen. Hergestellt wird der aktive Korrosionsschutz dabei durch zinkhaltige Schichten sowie Zinklegierungen (Aluminium, Nickel, Magnesium). Das Prinzip: Bei einem Korrosionsangriff wird das Zink oxidiert, während das darunterliegende Eisen-Bauteil geschützt wird. Das Zink opfert sich, weswegen man auch von einer „Opferanode“ spricht. Aufgrund der elektrischen Leitfähigkeit bietet die Verzinkung zudem eine gewisse „Fernwirkung“ und kann auch weiter entfernte Bereiche des Bauteils schützen. Bei der Oxidation entsteht solange Weißrost, bis das Zink aufgebraucht ist. Die Zinklamellenbeschichtung greift diesen Mechanismus auf und überträgt das Prinzip auf ein lackierfähiges System.