Wird ein wässriger Tauchlack in einem Bad auf elektrisch leitfähigen Werkstücken unter Anlegen einer Gleichspannung abgeschieden, spricht man von einer Elektrotauchlackierung. Man unterscheidet je nach Polung des Werkstückes zwischen anodischer Elektrotauchlackierung (ATL) und kathodischer Tauchlackierung (KTL).Das Verfahren findet hauptsächlich bei Massengütern z. B. in der Pkw- und Lkw-Serienfertigung Anwendung.
In der Automobilindustrie werden seit Mitte der 1970er Jahre größtenteils kathodisch abscheidbare Systeme genutzt.
Der wässrige Lack enthält nur geringe Konzentrationen organischen Lösemittels und besteht vor allem aus Bindemittel und Pigmentpaste. Die Harze des Bindemittels werden in ihrer chemischen Struktur durch Reaktion mit Säuren bzw. Basen in Ionen überführt. So sind sie wasserlöslich und können als kationische (bei KTL) Harze an dem entsprechend gepolten Werkstück abgeschieden werden.
Bei der KTL ist das Bauteil negativ gepolt (Kathode), während sich Anodenbleche im Bereich der Beckenwand befinden. Das kontaktierte, vollständig eingetauchte Werkstück zieht die geladenen Lackpartikel an und baut einen sehr gleichmäßigen Beschichtungsfilm an seiner gesamten Oberfläche auf. Dafür ist es wichtig, dass das Lackbad permanent in seiner Zusammensetzung kontrolliert und bei der Badpflege auf die gewünschten Abscheide- und Anlagenbedingungen eingestellt wird. Anschließend erfolgt im Ofen bei Objekttemperatur zwischen 185 und 200°C die Vernetzung und Aushärtung der beschichteten Bauteile. Es können typische Schichtstärken im Bereich von 8 – 35 µm erzielt werden. Unterschiedliche Anlagentechnik ermöglicht es, dass Bauteile entweder einzeln an Gestellen aufgehängt oder als Schüttgut in Trommeln beschichtet werden.
Für den Aufbau und die Qualität der erzeugten Beschichtung sind daher in einer angepassten Anlagentechnik vor allem relevante Steuergrößen: