Der Kesternichtest wurde 1951 von Wilhelm Kesternich entwickelt, um die Schadenwirkungen bzw. den korrosiven Einfluss von saurem Regen zu simulieren.
Wie funktioniert der Kesternichtest? Die zu prüfenden Teile werden in einer 300 Liter großen Kammer platziert. Danach werden diese je nach Anforderung warmer und feuchter Luft mit einem bestimmten Anteil von Schwefeldioxid ausgesetzt (AHT 1,0 S mit 0,33 % Volumenanteil SO2 oder AHT 2,0 S mit 0,67 % Volumenanteil SO2) eingeleitet. Die Prüfung erfolgt in Zyklen von je 24 Stunden und gliedert sich in zwei Abschnitte:
Prüfabschnitt 1 | 8 Stunden aufwärmen auf 40 Grad Celsius +/- 3 | relative Luftfeuchtigkeit 100% |
Prüfabschnitt 2 | 16 Stunden abkühlen auf 18 bis 28 Grad Celsius | relative Luftfeuchtigkeit max. 75% |
Die Prüfung ist abgeschlossen, wenn der vorgeschriebene Zyklus erreicht wird. Mit Hilfe des genormten Tests lässt sich so letztendlich feststellen, wie dicht die Oberfläche des Prüfkörpers ist bzw. welche Korrosionsbeständigkeit dieser aufweist.
Heute gehört der Test zur Gruppe der Wechselklimatests und wird zum Beispiel im Maschinenbau, in der Fahrzeugindustrie, der Elektroindustrie und im Automotive-Bereich sowohl zum Test von Überzügen als auch von Grundwerkstoffen angewendet. Im Detail definiert bzw. festgelegt wird die Prüfmethode durch die Norm „DIN 50018 – Prüfung im Kondenswasser-Wechselklima mit schwefeldioxidhaltiger Atmosphäre“.