Kor­ro­si­ons­tests - ein Ver­gleich

Korrosion befällt tagtäglich Bauteile in und an Autos, Windkraftanlagen oder Brücken. Umso wichtiger ist eine auf die Anforderungen spezialisierte Oberflächenbeschichtung. Um die Belastungen von verbauten Teilen vorab zu simulieren, gibt es verschiedene Prüfungen, die die Bauteile und deren Schutzschichten auf Herz und Nieren testen.

In der Praxis – und teilweise von Teileherstellern gefordert – kommen diverse Labor-Prüfverfahren zur Anwendung, die sich in zwei Kategorien einteilen lassen: Kurzzeittests und Langzeittests. Zu den Kurzzeit-Prüfverfahren gehören Konstantklimatests, Klimawechseltests, aber auch eigenständige Tests von z. B. Automobilherstellern.

Diese Kurzzeittests simulieren über eine bestimmte, kurze Zeit hinweg die alltäglichen Belastungen und berücksichtigen dabei unterschiedliche Parameter wie Temperatur und Luftfeuchte oder Trocken- und Belastungsphasen. Die Tests geben zahlreiche Erkenntnisse zur Bewertung und Optimierung der Korrosionsbeständigkeit der Oberflächenbeschichtung und damit der Bauteile selbst.

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Prüfkammer für den Salzsprühnebeltest gem. DIN EN ISO 9227

Langzeittests

Neben den Kurzzeittests gibt es auch Langzeittests wie Freibewitterungsversuche. Diese lassen sich an Land oder zu Wasser durchführen und demonstrieren über Jahre hinweg das realitätsgetreue Korrosionsverhalten von Bauteilen und deren Oberflächenbeschichtung. Extreme Windgeschwindigkeiten, starke Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und teilweise Salzwasser belasten die ausgelagerten Komponenten. Freibewitterungsversuche unterscheiden sich ganz wesentlich von den Kurzzeittests, weil sie nicht im Labor, sondern in der realen Umgebung der Bauteile durchgeführt werden. Trotzdem sind sie aufgrund der unterschiedlichen Parameter in keinster Weise in Korrelation zu den Kurzzeittests zu setzen.

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Aufbau einer Auslagerung auf der Forschungsplattform FINO2 in der Ostsee

Um eine möglichst große Varianz von Umweltbelastungen abzubilden, macht Dörken sowohl die Kurzzeittests im Labor als auch die Langzeittests. Letztere werden aktuell auf Helgoland, auf einer Offshore-Plattform in der Ostsee, in Wien und auch in Herdecke nahe dem Firmensitz umgesetzt. Gleichzeitig ist bereits ein neuer Auslagerungsversuch in Palavas, Frankreich, geplant. Hier werden Bauteile wie metrische Schrauben oder Bleche ausgelagert, die vorher mit unterschiedlichen Beschichtungssystemen von Dörken sowie Referenzsystemen beschichtet wurden. Zudem wurden sie teilweise mit Ritzen versehrt, um das Korrosionsverhalten bei bereits vorbeschädigten Teilen zu simulieren. In regelmäßigen Abständen erfolgen dann (Foto-)Dokumentationen sowie Ergebnisauswertungen der Versuchsreihen.