Mit Chemikalienbeständigkeit wird die Widerstandsfähigkeit von Bauteilen oder Werkstücken gegen die Einwirkung von Chemikalien bezeichnet.
Gerade im Bereich von Oberflächen ist die Chemikalienbeständigkeit oft als elementare Eigenschaft gefordert. Um diese zu erreichen, ist je nach Anwendungsbereich des Bauteils eine entsprechende Beschichtung erforderlich. Dabei kommt es vor allem auf die Wahl des richtigen Beschichtungsstoffs an. Denn bei unzureichender Chemikalienbeständigkeit zeigen sich am beschichteten Bauteil verschiedenste negative Folgen: Von der Blasenbildung über das Ablösen der Beschichtung vom Untergrund über Glanzabfall und Farbänderung bis hin zur kompletten Zerstörung der Beschichtung. Darüber hinaus können Chemikalien sogar die Korrosion des Grundmaterials auslösen bzw. beschleunigen. Vor diesem Hintergrund muss die gewählte Beschichtung mit dem Anforderungsprofil sowie den möglichen Belastungen durch Chemikalien abgeglichen werden.
Ermittelt wird die Chemikalienbeständigkeit von Oberflächenbeschichtungen durch verschiedene genormte Prüfverfahren. Hierzu zählt unter anderem die Prüfung nach VDA-Prüfblatt 612-412:1985. Die Bewertung der Menge und Größe von Beschichtungsschäden sowie die Intensität von Veränderungen im Aussehen von Beschichtungen erfolgt nach DIN EN ISO 4628-1.